group-telegram.com/PredigtArchiv/712
Last Update:
341. Das stete und doch verachtete Evangelium.
Eines Tages hatte ich einen langen, staubigen Weg zu machen. Das Wetter war schwül, die Hitze fast tropisch, und ich schmachtete. Da sah ich ein kleines Bächlein kühlen erfrischenden Wassers, und ich stand still und trank. Meint ihr, dass ich jemand um Erlaubnis gebeten oder erst gefragt hätte, ob ich trinken dürfe oder nicht? Ich wusste nicht, wem der Bach gehörte und kümmerte mich nicht darum. Er war da, und ich hatte Durst, das war genug für mich. Es war nicht nötig, dass jemand rief: „Hierher!“ Mein eignes Sehnen sagte: „Hier!“ Ich hatte Durst, und da war Wasser.
Nachdem ich getrunken hatte, bemerkte ich, dass noch einige Dürstende kamen und dass auch sie tranken. Ich sah nicht, dass jemand gekommen wäre, um sie ins Gefängnis zu führen. Das Wasser war da, und da auch Dürstende da waren, so entsprach der Vorrat dem Bedürfnis, und die Bedürftigen eigneten sich von dem Vorrat an.
- Wie seltsam, dass Gott ein Evangelium bereit hält, dessen die Menschen bedürfen, und dass es nötig ist, ihnen zuzurufen: „Hierher, hierher, hierher!“ und dass sie auch dann noch nicht kommen wollen!
O, dass sie doch durstiger wären, dass sie ihr Bedürfnis doch mehr fühlten! Dass sie mehr von ihrer Sünde überzeugt wären! Dann würden sie vielleicht ohne besondere Einladung kommen, da schon die Mitteilung von einem vorhandenen Vorrat genügen dürfte, sie zum Kommen zu veranlassen.
Aus: "Kleine Edelsteine - Geschichten, Gedanken und Gleichnisse aus C. H. Spurgeons Predigten" von Hermann Liebig.
BY Predigt.Archiv
Warning: Undefined variable $i in /var/www/group-telegram/post.php on line 260
Share with your friend now:
group-telegram.com/PredigtArchiv/712