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Ich bin der zitternde Schatten in deinem Keller, die zerbrechliche Gestalt mit den langen Beinen an deiner Wand.
Viele nennen mich βSpinneβ, βGruseldingβ oder βAlbtraum auf acht Beinenβ. Doch das bin ich nicht. Ich bin ein Weberknecht.
Ich spinne keine Netze. Ich habe kein Gift, keine FΓ€nge, keinen Stachel. Mein KΓΆrper ist kleiner als dein Fingernagel, getragen von Beinen, die so dΓΌnn sind, dass sie brechen kΓΆnnen, wenn ich stolpere.
Ich bin schutzlos. Und trotzdem werde ich so oft erschlagen β nur wegen meines Aussehens.
Wenn du einen Moment lang hinschaust, wΓΌrdest du erkennen: Ich bin kein Feind. Ich bin dein stiller Helfer.
Ich ernΓ€hre mich von toten Insekten, von winzigen Milben, von dem, was du nicht einmal bemerkst. Ich bin der unsichtbare AufrΓ€umer in deinem Garten, deinem Schuppen, deinem Keller.
Und doch glauben viele noch an den Mythos, ich sei βhochgiftig, aber zu schwach zum BeiΓenβ.
Das ist falsch. Ich bin nicht einmal eine echte Spinne. Ich habe weder Gift noch Netze β nur meine dΓΌnnen Beine und meine Angst.
Wenn ich zittere, dann nicht, um dich zu bedrohen, sondern weil ich selbst Angst habe. Dieses Zittern ist mein einziger Trick, um nicht gefressen zu werden. Aber oft wird genau dieses Zittern missverstanden und mein Leben endet unter einem Schuh.
Ich verlange nicht viel. Nur eine Ecke, einen Riss in der Wand, ein wenig Raum zum Γberleben. Ich will dir nichts wegnehmen, ich will dir nichts antun. Ich will nur im Verborgenen meine kleine Arbeit tun β still, bescheiden, wertvoll.
Wenn du mich das nΓ€chste Mal siehst, erinnere dich: Nicht alles, was fremd aussieht, ist gefΓ€hrlich. Ich bin fragil, harmlos und nΓΌtzlicher, als du denkst.
Ich bin ein Weberknecht.
Kein Monster. Kein Gift. Kein Feind.
Nur ein stiller Begleiter in deinem Haus, der ein wenig Barmherzigkeit verdient.
βπΌ Seelentier
π¨ Esha
π @seelenleuchtturm