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Sonntag, 8. Juni 2025, 19.30 Uhr
Bajszel, Emser Straße 8/9, 12051 Berlin
Adornos Kritik der politischen Ökonomie
Buchvorstellung mit Dirk Braunstein

Bis heute ist die Einschätzung verbreitet, dass der Rekurs auf Marx – und zumal auf dessen Kritik der politischen Ökonomie – in Adornos Werk ein Relikt aus bald überwundenen Stadien seiner Entwicklung darstelle. Adorno ist jedoch kein Habermas unter anderen. Anhand einschlägiger, zum großen Teil bislang wenig bekannter Textdokumente widerlegt der Autor diese These und zeigt, dass im Zentrum von Adornos kritischer Theorie der Gesellschaft eine Kritik nicht nur der politischen Ökonomie steht, sondern eine von Ökonomie überhaupt.
12.6.19.30 Uhr Programmschänke Bajszel Buchvorstellung und Diskussion

Victoria Amelina (1986-2023) ist eine der bedeutendsten Stimmen der ukrainischen Literatur und des ukrainischen Widerstandes gegen den russischen Vernichtungskrieg. Unermüdlich dokumentierte sie für Truth Hounds russische Kriegsverbrechen - und wurde selbst Opfer der russischen Barbarei.
Sie hinterließ das Manuskript zu einem Buch, das kurz nach seinem Erscheinen (in englischer Sprache) auch ins Deutsche übersetzt wurde: Blick auf Frauen den Krieg im Blick (edition.fotoTAPETA).
Es ist das aufrichtigste, einfühlsamste und erschütterndste Zeugnis über den ukrainischen Widerstand gegen die Unmenschlichkeit.
Mit dem Verleger und Übersetzer Andreas Rostek spricht der Übersetzer, Schriftsteller und Ukraine-Aktivist Lothar Quinkenstein.
Am 26. Juni feiert die UNO ihren 80. Geburtstag. Nicht nur ein Grund zum Feiern. Denn die Vereinten Nationen werden seit dem 7. Oktober heftig kritisiert: Israelische Geiseln berichten, dass sie in UNO-Gebäuden gefangen gehalten wurden, UNRWA-Mitarbeiter*innen waren am Massaker beteiligt und UNO-Vertreter*innen verharmlosen die Hamas als politische Bewegung. Das alles hat auch einen Effekt auf Deutschland und die antiisraelischen Mobilisierungen in diesem Land. Doch die israelfeindliche Tendenz der UNO hat nicht mit dem 7. Oktober angefangen. Seit Jahren arbeitet sich die UNO-Generalversammlung unverhältnismäßig oft in Resolutionen an Israel ab, wo hingegen menschenverachtende Regimes und Autokratien kaum Beachtung finden.

Was heißt das für eine vermeintlich integre Organisation? Und welche Rolle spielt die UNO für die antisemitische Mobilisierung nach dem 7. Oktober in Deutschland?
Darum und um einiges mehr geht es im Zivilgesellschaftlichen Lagebild Antisemitismus #14.
Nikolas Lelle und Alissa Weiße
Unsere Veranstaltungen im Sommer 2025

12.06. Victoria Amelina: Blick auf Frauen. Den Krieg im Blick. Buchvorstellung mit Andreas Rosteck. Edition foto Tapeta.
15.06. Vladimir Jankélévitch: Der Geist des Widerstandes. Politische Interventionen 1943 bis 1983. Buchvorstellung mit Markus Bitterolf und Joscha Sörös. Ça ira Verlag. Masiyot e.V.
19.06. Benny Morris: Die Geburt des palästinensischen Flüchtlingsproblems. Buchvorstellung mit Andreas Stahl, Peter Kathmann und Alex Carstiuc. Masiyot e.V.
20.06. Nikolas Lelle, Alissa Weiße: "Die UNO, Deutschland und der 7. Oktober" - Vorstellung des zivilgesellschaftlichen Lagebilds Antisemitismus
22.06. Drei Jahre Bajszel – Stoßt an mit uns, es gibt Bratwurst und Freibier!
24.06. Jüdische Realitäten nach dem 7.10. Buchvorstellung und Artist Talk mit Alexandra Klei und Annika Wienert.
28.06. Nicole Alt: Eine abseitige Geschichte des serbischen Widerstandes. Zur aktuellen Lage in Serbien. Masiyot e.V.
29.06. Henning Gutfleisch, Patrick Viol, Michael Schüßler: "Halbbildung. Kritische Theorie der Pädagogik." Buchvorstellung und Diskussion. Gesellschaft für Kritische Bildung. (GfKB)
16.07. Ulrike Becker: Der lange Arm der Mullahs - Irans Einfluss in Deutschland. Mideast Freedom Forum (MFFB)
26.07. "KANDY KUCKT AN AUS" Filme mit und von Maurice Taube, Holger Kettner, Christoph Bennewitz.
Bajszel pinned «Unsere Veranstaltungen im Sommer 2025 12.06. Victoria Amelina: Blick auf Frauen. Den Krieg im Blick. Buchvorstellung mit Andreas Rosteck. Edition foto Tapeta. 15.06. Vladimir Jankélévitch: Der Geist des Widerstandes. Politische Interventionen 1943 bis 1983.…»
Vladimir Jankélévitch: Der Geist des Widerstands. Politische Interventionen 1943 bis 1983.

Buchvorstellung mit Markus Bitterolf und Joscha Sörös im Bajszel, Emser Straße 8/9. 15.06.25 Beginn: 19.30 Uhr

Eine Veranstaltung des @cairaverlag und des @bajszel in Kooperation mit dem Mideast Freedom Forum Berlin @mffb_berlin

Vladimir Jankélévitch (1903–1985) zählt in Frankreich zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. In Deutschland hingegen wurden seine philosophischen Werke über Henri Bergson, das Verzeihen, die Lüge und den Tod wie auch seine musiktheoretischen Texte erst spät rezipiert. Eine deutsche Übersetzung seiner politischen Interventionen ist bis heute völlig ausgeblieben.

Der Band “Der Geist des Widerstands” bringt erstmals eine Auswahl seiner politischen Texte auf Deutsch heraus - verfasst zwischen 1943 und 1983 - zur Résistance, gegen das Vergessen, die Leugnung, Relativierung und Verjährung der Shoah sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus. Seine Beiträge zeigen ihn als entschiedenen Kritiker des Antizionismus, den er als getarnte Form des Antisemitismus entlarvte.
Für Jankélévitch, der nach der von »Hitler-Deutschland ausgelösten Weltkatastrophe« den endgültigen Bruch mit den Deutschen, ihrer Kultur und Philosophie vollzogen hatte und sich mit dem Satz »das Verzeihen ist in den Todeslagern gestorben« in die Debatte über die Möglichkeiten einer deutsch-französischen, wenn nicht gar: deutsch-jüdischen Versöhnung einmischte, war kein Platz im Europa der Aussöhnung. Und auch der deutschen Linken, die danach trachtete, ihr früheres politisches Versagen durch den Rückgriff auf maoistische oder existenzialistische Heilslehren nachträglich zu kompensieren, war jemand wie Jankélévitch, ähnlich wie etwa Jean Améry, schlicht nicht zu vermitteln.
(https://www.ca-ira.net/soeben-erschienen-vladimir-jankelevitch-der-geist-des-widerstands/)
In Kooperation mit Masiyot, dem Aktionsfond gegen Antisemitismus und dem Mideast Freedom Forum.
24.06.25, 19:30 Uhr: Buchvorstellung und Artist Talk „Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober“
(eng / dt)

Alexandra Klei & Annika Wienert
im Gespräch mit / in conversation with
Dana Arieli + Eli Singalovski
+ Sigal Davidi + Zofia nierodzińska

Das Buch „Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober“ versammelt Arbeiten jüdischer und antisemitismuskritischer Künstler:innen und Autor:innen aus Israel, Deutschland, der Schweiz, den USA, Polen, Australien und Großbritannien. Darunter finden sich Theatertexte und Malerei, Fotografie und Skulptur sowie autobiografische Texte.
Die Fotografin und Historikerin Dana Arieli organisierte 2024 eine Ausstellung mit über israelischen 100 Fotograf:innen, die dem westlichen Negev gewidmet war und als „Album Darom“ in Buchform vorliegt. Eli Singalovski studierte Kunst in Jerusalem und Hamburg beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Architektur, Macht und Identität.
Sigald Davidi ist Architektin, Architekturhistorikerin und Dozentin. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die Architektur im Britischen Mandatsgebiet Palästina und auf Architektinnen in Israel. Zofia nierodzińska ist eine Künstlerin, Kuratorin und Autorin, die den Antisemitismus im Kunstbetrieb nicht unwidersprochen hinnimmt.
In einer Zeit, in der in der Wissenschaft, der Kunstwelt, der Kultur und im öffentlichen Diskurs jüdische Stimmen angegriffen, zum Schweigen gebracht und ausgeschlossen werden, wollten die Herausgeberinnen Alexandra Klei und Annika Wienert ihnen einen Raum geben. So entstand das fünfte Jahrbuch des Kunstvereins werkraum bild und sinn.
Das Bajszel wird drei Jahre alt💫 Stoßt mit uns an, wir geben einen aus! Am Sonntag, 22.06. feiern wir ab 14 Uhr mit Bratwurst und Freibier. Wir sehen uns!
Am 25.06.25 um 19:30h bei uns:

89 seconds to midnight. Or how to spend time profitably on the eve of the Third World War.
The Russian-Ukrainian war demonstrates the illusory nature of popular ideas about the strength of peace and the relentless advance of social progress. Moreover, the very risk of new Russian expansions into the EU has revealed the inability of old defense alliances to fulfill their declared tasks. Even if the war does not directly affect European countries in the coming years, militarization will significantly affect the usual proportions of state budgets, the level of democratic freedoms, social policy, the influence of right-wing movements, and the protection of private life.
What does the experience of the Russian-Ukrainian war teach us?
What should anarchists and democratic leftists prepare for?
What organizational forms are most resistant to social upheavals?
We suggest talking about this with Ukrainian combatant, activist of the organization "Social Movement" Fedir Ustynov.
The event will also include an action of solidarity with Denis Matsola and Vladislav "Iskra" Zhuravlev, left-wing activists who have been tortured in Russian captivity for over three years.

Fedir Ustinov is a member of the Ukrainian leftist organization Sotsialnyj Rukh (Social Movement), an experienced student and union activist who joined the Ukrainian Armed Forces at the start of the full-scale Russian invasion. During his military leave, he has permission to visit Europe and is using this opportunity to share his thoughts with European comrades.
Am 28.06.25 um 19:30 Uhr bei uns
Nicole Alt: Eine abseitige Geschichte des serbischen Widerstandes. Zur aktuellen Lage in Serbien. Masiyot e.V.

Vidovdan, der 28. Juni, steht wie kein anderes Datum für den serbischen Nationalmythos: das Selbstbild einer Nation, die sich als Opfer übermächtiger Feinde begreift und zugleich als heroische, widerständige Märtyrergemeinschaft. In der dominanten nationalen Erzählung ist der Feind dabei stets ein äußerer Okkupator: die Osmanen, die Habsburger, die Deutschen und zuletzt die NATO, die USA, der Westen.

Doch es gibt auch eine andere, eine abseitige Geschichte des serbischen Widerstands. Nicht der gegen ein äußeres „Böses“, sondern jener der Bevölkerung gegen die eigene politische Elite und ihre autoritäre Herrschaft - und zugleich eine Geschichte westlicher Komplizenschaft und Verrats an diesem Widerstand.

Von den ‘68er-Protesten in Belgrad, über die Antikriegsbewegung der 1990er Jahre bis zu den jüngsten Protesten gegen das System Aleksandar Vučićs zeigt sich dabei ein Widerspruch: zwischen dem Versuch der systematischen Entpolitisierung der Gesellschaft durch innere wie äußere Machtinteressen - und ihrem Selbstbild und der Realität einer widerständigen Gesellschaft.
2025/06/29 00:05:43
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