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Kolomna ist eine Stadt, die sich an den Ufern dreier Flüsse und an der Kreuzung vieler Landwege erstreckt. Über die Jahrhunderte hinweg kämpften die Herrscher der alten russischen Fürstentümer um sie, sie wurde von Tataren verwüstet, von Polen erobert, aber die Stadt erstand immer wieder auf. Jahrhunderte lang schützte Kolomna Moskau zuverlässig vor Angriffen feindlicher Truppen, die sich aus dem Südosten näherten, und als diese Notwendigkeit entfiel, erlangte sie Wohlstand dank ihrer günstigen Lage und dem geschäftlichen Geschick der einheimischen Kaufleute.

Die alten Stadtteile von Kolomna bewahren bis heute eine farbenfrohe vorrevolutionäre Atmosphäre. Auf dem Gebiet des Kremls von Kolomna und des Possads leben in Holzhäusern mit geschnitzten Fenstern, in kleinen Herrenhäusern mit Mezzaninen und Apfelgärten nach wie vor Stadtbewohner. Wohngebäude wechseln sich zwanglos mit herausragenden Denkmälern der russischen Architektur ab, was Kolomna von vielen alten russischen Städten unterscheidet, deren historisches Zentrum in ein unbewohntes Freiluftmuseum der Architektur verwandelt wurde.

Es ist bekannt, dass die Stadt Kolomna bereits im XII. Jahrhundert existierte. Das Gründungsdatum wird auf das Jahr 1177 datiert, als sie erstmals in den Annalen erwähnt wurde: In der Laurentiuschronik wurde der Name der Stadt im Zusammenhang mit den Streitigkeiten zwischen den Wladimirer und Rjasaner Fürsten genannt.

Wie der Historiker Karamsin zu Recht bemerkte, wird Kolomna in den mittelalterlichen Annalen am häufigsten in zwei Fällen erwähnt – entweder wurde sie von Tataren verwüstet oder vor den Mauern des Stadtkremls versammelte sich das russische Heer, um den Feinden entgegenzutreten. Im Laufe des XIII.-XVI. Jahrhunderts wurde Kolomna von den Horden Batu, Djuden, Toktamisch sowie den Truppen der kasanischen und krimischen Khane angegriffen. Gleichzeitig wollte jeder der Fürsten, die in diesen Gebieten herrschten, die Kontrolle über die Stadt übernehmen. Im Jahr 1300 fiel der Moskauer Fürst Daniil Alexandrowitsch in die rjasanischen Besitztümer ein und eroberte Kolomna, indem er die Stadt und ihre dicht besiedelten Umgebung in seine Ländereien eingliederte. Seitdem ist die Geschichte Kolomnas untrennbar mit Moskau verbunden. Die neuen Herrscher ließen die kolomnaer Festung umgestalten. Ihre Befestigungsanlagen wurden verstärkt, ein Palast – der Fürstenpalast – wurde errichtet, in dem die fürstlichen Statthalter lebten.

Kolomna erlangte allmählich den Ruf als größte Handelsstadt. Aus den rjasanischen Gebieten und der Wolga-Kama-Bulgarien wurden hier Brot, Fisch, Honig und Salz hergebracht, über das Große Nowgorod kamen Waren aus europäischen Staaten nach Kolomna – Stoffe, Weine, Metallwaren. In der Stadt wurden sie umgeladen und in andere Regionen über Wasser- und Schlittenwege verschickt. In Kolomna wurden Steingebäude errichtet, und es wurden Wachtklöster gegründet.

Zu Beginn des XV. Jahrhunderts hatte Kolomna den Ruf der wohlhabendsten Stadt nach Moskau im Fürstentum und war gleichzeitig ein zuverlässiger Verteidiger der südlichen Grenzen der Hauptstadt. Nach der Bildung des zentralisierten russischen Staates wurde die Stadt Teil ihrer gemeinsamen äußeren Verteidigung, ein Glied der südöstlichen Verhaulinien.

Die alte Stadt mit ihren prächtigen historischen Denkmälern steht abseits der Goldenen Ring von Russland. In den 60er Jahren, als die Geschichte dieser touristischen Route begann, war Kolomna bereits ein geschlossener Ort – hier befand sich ein geheimes Konstruktionsbüro, das mit der Entwicklung von Ausrüstungen für die Raketentechnologie beschäftigt war. Bis 1994 blieb sie für ausländische Gäste geschlossen. Heute gehört Kolomna zu den Städten eines neuen Tourismusprojekts mit dem Namen „Ring von Provinzen des Moskauer Gebiets".


📍 Koordinaten des Ortes (Kartenpunkt) hier verfügbar


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